Donnerstag, 6. August 2015

Brandneues Interview mit Bigfoot-Legende Bob Gimlin bietet viele Fakten

Bob Gimlin mit Ed Brown / Interview 27. Jul. 2015
Bluff Creek/ USA – Heute vor ca. 50 Jahren entstanden die wahrscheinlich meist diskutierten Filmaufnahmen, die angeblich den legendären Waldmenschen „Bigfoot“ zeigen sollen. Grund für uns, einen Blick zurück und auf die Geschichte und Diskussionen rund um die Aufnahmen zu werfen.
Doch zuvor, präsentieren wir ein brandneues Video-Interview mit dem legendären Bob Gimlin. Dieses Interview entsand vor zwei Wochen, am 27. Juli 2015. Der bekannte Bigfoot-Forscher hatte die Gelegenheit, in beinah 50 Minuten, Bob Gimlin genauer zu befragen und brachte ertsaunliche Infromationen hervor.  Hinterher präsentieren wir den äußerst seltenen Originalfilm in der ca. 3 1/2 minütigen Fassung. Außerdem, ©DBP kann ein weiteres und äußerst wichtiges Video präsentieren. Zu sehen sind seltene Aufnahmen aus der Gegend zu bestaunen, zudem wichtige Schlüsselfiguren und aufschlussreichen Zusatzmaterial. Das Video und weitere Infos findet ihr ganz unten, am Ende des Artikels.

Es war am frühen Nachmittag des 20. Oktober 1967, als sich der an den Legenden um den Bigfoot interessierte Roger Patterson (gest. 1972) und der nach eigener Aussage eher skeptisch eingestellte Robert Gimlin auf der Suche nach dem mysteriösen Waldmenschen am Bluff Creek im Six Rivers National Forest in Nordkalifornien unterwegs waren– ausgerüstet unter anderem mit einer hochwertigen 16 Millimeter „Cine-Kodak K-100“ Kamera.
Zum Original-Film und...


Als sie einen großen umgefallenen Baum umrundet hatten, sahen sie plötzlich am Ufer des Baches, in anfänglich weniger als zehn Metern Entfernung, ein merkwürdiges und behaartes, affenartiges Wesen knien. Nur wenige Augenblicke später versuchte Patterson die Filmkamera drehbereit zu machen. Jetzt war das Wesen jedoch schon ein gutes Stück entfernt und Patterson begann - während er filmte - dem Wesen zu folgen. Dabei gelangen ihm die berühmten Aufnahmen, auf denen das behaarte und auf zwei Beinen aufrecht gehende Geschöpf trotz der teilweise wackeligen Kameraführung doch sehr deutlich zu erkennen ist, und sich offenbar beim steten Davongehen sogar noch einmal nach den Männern umschaut, bevor es im Unterholz des Waldes verschwindet.


           >> Panorama-Video Copyright: M.K. Davis <<

Gimlin und Patterson gelang es nach eigenen Aussagen, den Bigfoot, unter anderem aufgrund seiner Fußspuren, noch etwa 3 Meilen in den Wald hinein zu verfolgen, bevor sich seine Spur im Dickicht verlor. Nur wenige Stunden später versuchten die beiden Männer vergeblich weitere Helfer für eine ausgedehnte Suche nach dem mysteriösen Wesen zu finden. Noch einen Tag später waren die Fußspuren am Bluff Creek deutlich zu erkennen, wurden vermessen, fotografiert und in Gips abgegossen. Die Größe des Wesens schätzte Patterson auf 1,8 bis 2,15 Meter.
Unabhängige Untersucher gehen von rund zwei Metern aus. In der Ansicht, sie hätten mit ihrem Film den unwiderlegbaren Beweis für die Existenz des Waldmenschen erbracht, ließen Patterson und Gimlin das Material umgehend entwickeln und suchten nach Wissenschaftlern um dessen Inhalt zu bewerten. Doch schon jetzt wurde die kontroverse Qualität und Brisanz des Films deutlich, als einige Wissenschaftler die Aufnahmen nicht einmal ansehen wollten oder diese direkt und ohne eingehende Prüfung als Fälschung deklarierten. Bis zu seinem Tod im Jahre 1972 schwor Patterson immer wieder, dass die Aufnahmen seines Filmes authentisch und nicht gestellt seien.
Roger Patterson & Bob Gimlin 1967

Auch Gimlin widerspricht bis heute den Behauptungen von Skeptikern, dass er und Patterson den Film absichtlich gestellt hätten und auf den Aufnahmen lediglich „ein Mann im Affenkostüm“ zu sehen sei. Nur ein einziges Mal ließ sich Gimlin in einem Interview von 1999 zu einer leicht kritischen Äußerung verleiten, als er erklärte, dass er selbst immer geglaubt habe, niemand könne ihn reinlegen. Jetzt, im fortgeschrittenen Alter, könne er sich aber vorstellen, dass Patterson – so er dies beabsichtigt und gut geplant hätte – ein solches Vorhaben vielleicht doch gelungen sein könnte.

Bisher wurde der Film in zahlreichen Dokumentationen und Büchern zum Thema gezeigt, besprochen und wird seither von den unterschiedlichen Fraktionen heftig und kontrovers diskutiert. Unzweifelhaft, da sind sich Kritiker und Befürworter einig, soll es sich - dass zeigen die Brüste - bei dem wie auch immer gearteten Wesen um ein Weibchen handeln. Allerdings sind die Brüste weder bei Menschen noch bei Affen derart gleichmäßig und dem üblichen Fell ähnelnd behaart, wie bei dem Wesen auf dem Patterson-Gimlin-Film. Dies spreche, so die Kritiker, dafür dass es sich schlicht und einfach nur um einen Menschen in einem Affenkostüm handele.
Gegen diese Annahme spricht nach Ansicht der Fürsprecher des Films nicht nur ein Abgleich mit dem damaligen, noch relativ niedrigen Standart selbst professioneller Film- und Theaterkostümen (Ken Peterson von den Disney-Studios erklärte 1969, dass sie extreme Schwierigkeiten hätten, ein derart gutes Modell bzw. bio-mechatronisches Kostüm zu entwickeln), sondern auch die Art und Weise, wie sich das Wesen bewege.
Standbild aus dem Bigfoot-Film von 1967 | Copyright: Patterson u. Gimlin
Unterschiedliche Experten, darunter Anthropologen und Anatomen, wie D.W. Grieve von der „Royal Free Hospital School of Medicine“, der den Film 1972 eingehend analysierte sehen in der Bewegungsmotorik des Wesen Merkmale, wie sie nur schwer von einem Menschen im Affenkostüm imitiert werden könnten, bzw. bezweifeln, dass ein selbst noch so gut geplanter Fälschungsversuch die zu sehenden anatomischen Details in Betracht gezogen hätte: Wenn sich das Wesen beispielsweise umdreht, tut es dies, ähnlich wie Gorillas, mit dem ganzen Oberkörper.
Der Grund hierfür könnte in einer affenartigen Anatomie liegen, bei der bei einer solchen Drehbewegung sich Kiefer und Schulterknochen im Weg stehen und sich das Tier mit dem ganzen Oberkörper wenden muss, um wirklich zurückzublicken.
Roger Patterson mit den Fußabdrücke des Bigfoots aus dem berühmten Film von 1967

Roger Patterson
Wir Menschen haben dieses Problem nicht und so hätte eine solche Bewegung von einem Menschen im Affenkostüm ausgeführt, wahrscheinlich ganz anders ausgesehen. Genau diesen Punkt beanspruchen jedoch auch die Kritiker für sich und unterstellen, dass die menschenartige Drehung des Kopfes deswegen nicht möglich sei, da dem vermeintlichen Schauspieler Polster für die überbreiten Schultern (wie etwa bei American Football) im Weg seien. Diese Schulterbreite wiederum benennen die Befürworter als Argument in ihre Richtung. Sie stimme nicht mit der eines Menschen von vergleichbarer Größe überein. Hätte man diese mittels eines Kostüms und Polstern verändert, hätte dies die Proportionen der Armlängen und deren Schwingmuster bei Gehen negativ beeinträchtigt – beide Details erscheinen bei dem Wesen im Film jedoch anatomisch korrekt.

Auch andere Merkmale am Gang des Wesens sprechen, so etwa für Grover Krantz, für ein unbekanntes aufrecht gehendes, affenartig- und zugleich menschenähnliches Wesen – kurz einen Bigfoot. So beugt sich etwa das Kniegelenk des Wesens bei Gehen um bis zu 90 Grad. Beim Menschen beträgt dieser Winkel in der Regel bei etwa 70 Grad. Zahlreiche Versuche zeigten, dass es bisher niemandem gelungen ist, eine derartige Beugung absichtlich auszuführen und dennoch weiterhin die natürlich-fließende Gehbewegung, –rhythmus und Schrittlänge des Wesens im Film zu imitieren.
Gif via TheDavisReport
Auch fällt es vielen Experten schwer an einen „Mann im Affenkostüm“ zu glauben, da man auf den Aufnahmen deutlich Muskeln und Sehnen und deren anatomisch korrekte Bewegungen unter dem Fell erkennen könne – im Gegenzug jedoch in keiner Szene die bei einem Kostüm zu erwartenden Falten, Übergänge zwischen Kopf und Rumpf oder Verschlüsse (wie sie in Filme wie „Planet der Affen“, „Stars Wars“ oder „King Kong“ zu sehen sind bzw. durch Kleidungsstücke überdeckt werden mussten) sichtbar werden. Deutlich werde dies besonders am Übergang des Kopfes in die Schulter und Rückenmuskeln sowie an Armen und Beinen, hier besonders an Waden und Kniebeuge. Kritiker, darunter 1973 auch John Napier (ehem. Direktor des „Primate Biology Program“ am Smithsonian Institution) hingegen verneinen diese Beobachtung und erklären, die Qualität des Films sei viel zu schlecht, um derartige Details in aussagekräftiger Qualität erkennen und deuten zu können. Auch zeigten Filme wie Stanley Kubricks „Odyssey 2001“, dass selbst zu dieser Zeit sehr überzeugende Affenkostüme möglich waren – ob für Laien wie Patterson und Gimlin sei jedoch fraglich. Mit Hilfe moderner Computertechnologie, gelang es dem populären Video-Analysten
M. K. Davis das teilweise stark verwackelte Filmmaterial auf das Wesen zu fokussieren und zu stabilisieren. Seine Analyse unterstützt mittlerweile die Ansicht, dass besagte Muskelbewegungen doch deutlich zu erkennen sind.(*1)

Zum Ende hin, möchte ich nun das seltene und wichtige Zusatzmaterial präsentieren.
Ein hochspannendes Video, was interessante Vorgänge aus dem Jahr 1967 offenbart. Das folgende Material wurde von Todd Prescott überprüft und vorgestellt. Der erste Teil des Films zeigt den Bergrücken der Blue Creek Mountains, zu sehen ist Straßenbau im Jahre 1967, und zwar Ende August bis zu den ersten Tagen im September. Es ist ein sehr wichtigiges Filmmaterial. Der spätere Teil zeigt den Bluff Creek wo die weltberühmten Aufnahmen von Roger Patterson im Oktober des selben Jahres entstanden. Wir sehen hier den Piloten Keith Chiazzari, zusammen mit dem Hundeführer Dale Moffit. John Green ist der große Mann in der Mitte. Blue Creek Mountain und die Onion Berge bilden die Westwand oberhalb des Bluff Creek Becken. Zu sehen sind auch Spuren die entlang der Straßen im August 1967, gefilmt wurden. Beruhend auf diesen Ereignissen, erhielt Roger Patterson einen Anruf von Al Hodgson im September 1967. Von hier aus startete im Oktober die berühmte Geschichte, welche Patterson und Bob Gimlin weltberühmt machen sollte. Die Aufnahmen wurden von RENE DAHINDEN gefilmt.


(*1)Textquelle: Grenzwissenschaft-Aktuell

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